Appetitzügler rezeptfrei aus der Apotheke
Die meisten Appetitzügler wirken auf bestimmte Bereiche des Nervensystems, die für die Empfindungen „hungrig“ und „satt“ von Bedeutung sind. Wie bei vielen Arzneimitteln gibt es auch bei Appetitzüglern rezeptpflichtige Präparate, die vom Arzt verschrieben werden müssen und rezeptfreie Appetitzügler, die in der Apotheke ohne Rezept zu erhalten sind. Die rezeptfreien Mittel verfügen über keine oder geringere potenzielle Nebenwirkungen wie die rezeptpflichtigen Mittel. Nachfolgend ein kurzer Überblick über rezeptfreie Appetitzügler:
Cefamadar und Elian
Cefamadar (Tabletten) und Elian (Tropfen) sind homöopathische Präparate auf pflanzlicher Basis. Die Mittel sollen das Hungergefühl reduzieren. Diese Appetitzügler haben keine Nebenwirkungen. Wie bei allen homöopathischen Mitteln ist allerdings auch nicht zweifelsfrei gesichert, ob überhaupt eine Wirkung auftritt.
CM3 und Matricur
Diese Mittel enthalten als Wirkstoffe pflanzliche Zellulose und Collagen. Das Wirkprinzip beruht auf der sehr hohen Volumenzunahme dieser Mittel in Verbindung mit Flüssigkeit. Durch das Quellvermögen fühlt der Magen sich voll an, so dass ein Sättigungsgefühl einsetzt. Als Nebenwirkungen können Verstopfungen auftreten, die im Extremfall bis zum Darmverschluss führen können.
BioNorm Sättigungskapseln und Rapitrim
Diese Mittel enthalten die aus Asien stammende Konjakwurzel. Wie bei CM3 und Matricur wird dem Magen eine ausreichende Füllung durch das hohe Quellvermögen der Präparate vorgetäuscht. Dementsprechend können auch bei BioNorm Sättigungskapseln und Rapitrim die Nebenwirkungen Völlegefühl und Verstopfung auftreten.
Strobby und Graciamed Chitosan forte plus
Diese Mittel enthalten Glucosamine, die aus Muscheln und Krebstieren gewonnen werden. Die Glucosamine umschließen Fettpartikel, wodurch sich deren Größe erhöht und die Passage durch die Darmwandung verhindert wird. Der Kalorienträger Fett wird unverdaut ausgeschieden. Als Nebenwirkungen können Völlegefühl und Magendrücken auftreten.
Redumax und Gracia Novo S
Diese Mittel enthalten eine Mischung unterschiedlicher pflanzlicher Wirkstoffe. Diese homöopathischen Präparate sollen den Appetit bremsen, die Verdauung fördern und zu einer vermehrten Verbrennung von Kalorien führen. Sie haben keine Nebenwirkungen, allerdings ist der Nachweis des Eintretens von Wirkungen wie bei den homöopathischen Produkten Cefamadar und Elian auch bei Redumax und Gracia Novo S nicht gesichert.
SlimTec
SlimTec enthält eine Mischung unterschiedlicher pflanzlicher Wirkstoffe, insbesondere Guarana und Grüner-Tee-Extrakt, die zu einer Erhöhung der Fettverbrennung im Körper führen sollen. Die Wirksamkeit solcher Fettverbrenner ist nicht unumstritten. Die wirksamen Bestandteile des Präparates sind eng mit dem Koffein verwandt. Als Nebenwirkungen können daher Unruhe, Zittern, Herzrasen und Schweißausbrüche auftreten.
Vencipon
Vencipon enthält zwei Wirkstoffe. Der eine Wirkstoff verengt die Blutgefäße um den Magen und dämpft damit das Hungergefühl. Der zweite Wirkstoff, das Phenolphthalein, hat eine abführende Wirkung und soll hierdurch die Verweilzeit der Nahrung im Verdauungstrakt verringern. Die Nebenwirkungen von Vencipon resultieren aus diesen Wirkungen. Die Gefäßverengung kann zu erhöhtem Blutdruck führen, die abführende Wirkung zu Durchfall.
Hoodia Gordonii
Unter dem Wirkstoff Hoodia verbirgt sich ein natürlicher Appetitzügler, der für ein vorzeitiges Sättigungsgefühl sorgt. Der Wirkstoff von Hoodia Gordonii wird aus einem Kaktus gewonnen und kann in Kapselform jeweils vor einer Mahlzeit eingenommen werden. Dieser natürliche Appetitzügler ist rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich. Näheres zum Thema finden Sie im Beitrag zu Hoodia Gordonii.
Fazit
„Keine Wirkung ohne Nebenwirkung“, diese alte Apohekerweisheit gilt auch für Appetitzügler. Die Wirksamkeit der ohne Rezept erhältlichen Mittel zur Gewichtreduktion ist daher schon grundsätzlich als eingeschränkt zu bewerten. Ob es Sinn macht, solche Mittel bei einer persönlichen Diät zu verwenden und die bei einigen auch rezeptfreien Mitteln auftretenden Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, ist eine Entscheidung, die der Betroffene selbst vorzunehmen hat. Dies gilt allerdings nur eingeschränkt, auch bei rezeptfreien Mitteln sollte vor einer Eigenmedikation der Arzt befragt werden.